VK4501 Tiger (P)
1. )
Ich kopiere gerne - und zwar von einem größeren, in den von mir bevorzugten Maßstab - 1/87. Und als cih dann im letzten Jahr die Ausgabe 5 der Art Of Modellin in Händen hielt, war mir klar, das ich diesen Porsche-Tiger auch noch in meine Sammlung einreihen möchte. Die Idee war also geboren, fragte sich nur, wann es an die Umsetzung derselbigen gehen würde. Vor gut fünf Wochen war es dann so weit. Ich besorgte mir als Ausgangs-Modell den Porsche Tiger von Artmaster und los ging´s.
2. )
Gleichzeitig orderte ich ein gedrehtes Rohr von Schatton für meinen Porsche Tiger. Doch, wie sich später herausstellte, war das gute ein paar winzige Millimeter zu lang, als es dies in natura hätte sein dürfen. Nach kurzer Überlegung ebntschied ich mcih dann aber doch für die gedrehte Variante - nennen wir es einafch künstlerische Freiheit.
3. )
Der Turm, ebenso wie die Wanne, bedurften zur Vorbereitung nur wenig Nacharbeit. Selbst das ebenfalls aus Resin gegossene Rohr (welches ja durch das von Schatton ausgetauscht wurde) war ausgesprochen gerade und hätte nach Abtrennen vom Angussblock nur "unten herum" ein wenig versäubert werden müssen.
4. )
Am Wannenheck war lediglich, nach entfernen des dort zuvor entfernten Angusses, die Heckplatte ein wenig zu bearbeiten. Etwaige Spalten und Risse, die nach Entfernen
des Blockes noch vorhanden waren, wurden mit ein wenig Spachtelmasse aufgefüllt und dann erneut verschliffen.
5. )
In diesem Zustand konnten auch bereits erste Zusatzdeteils angebracht werden. An der Front wurde zuvor noch kurz die aufgeschraubt dargestellte Zusatzpanzerplatte heruntergeschliffen. Da dies jedoch nicht ohne gleichzeitiges Entfernen der grob dargestellten Zugösen vonstatten ging, wurden eben diese im Anschluß durch feinen Messingdraht ersetzt. Auch die Schleppösen am ansonsten recht kahlen Heck wurden aus Messingdraht ergänzt und an entsprechender Stelle verklebt.
6. )
So präpariert konnte es dann daran gehen, die Oberflächen von Wanne und Turm mit einer feinen "Gußstruktur" zu verzieren. Hierzu griff ich einfach auf eine schon etwas
betagtere KLlinge eines Bastelmessers zurück. Mit diesem wurden ein paar Furchen und Kerben in die annähernd eben Oberfläche geritzt. Aber vorsichtig! Wir wollen kein verkleinertesAbbild der
Grabenlandschaft der Maginolinie erstellen, sondern nur ein paar dezente Unebenheiten darstellen ;-)
7. )
Bevor es nun ans Lackieren ging, wurden alle teile noch einmal gereinigt udn entfettet. Ein wenig Airbrushreiniger, ein alter Pinsel und Kückenkrepp tun hier hilfreiche Dienste. Grundiert wurde in Grau und aus der Dose. Das mag jetzt vielleicht wenig professionell klingen, erfüllt aber für mich einen zusätzlichen Zweck. In gebührendem Abstand und in mehreren (2-3) dünnen Schichten aufgetragen kommt so noch ein wneig zusätzliche Struktur in die Oberfläche. In Zusammenhang mit den Kerben udn Kratzern wird hierdurch der Eindruck einer rauen Oberfläche noch zusätzlich unterstrichen.
8. )
Da es sich um ein Übungsfahrzeug der Panzertruppe handeln und man auch an diesem eine gewisse Abnutzung erkennen soll, ebenso aber auch die Tatsache zweier
unterschiedlicher Komponenten aus verschiedenen "Herstellungswerken" verdeutlicht werden soll, wurden Turm und Wanne in unübersehbaren Kontrast zueinander gesetzt. Während ich als Grundfarbe für den
Turm Vallejo´s Flat Red 70.957 verwendete, wurde die Wanne in einer Mischung aus Dark Grey Blue (71.054), White (71.001), Neutral Grey (70.992) und
ei wenig mehr Thinner Medium lackiert. Den Turm habe ich einfach stumpf weg mit einem Pinsel bemalt. Die Wanne wurde mit der Airbrush lackiert.
9. )
Wie in der Art of Modelling deutlich erwähnt, wollte ich auch an meiner Miniatur erkennen lassen, das Wanne und Turm zwei unterschiedliche Geschichten zu erzählen haben. Dieser Eindruck wird ja schon durch die Farbwahl verdeutlicht. Gelichzeitig soll es aber auch anhand unterschidlicher Grade der Verschmutzung zu erkennen sein. Möglicherweise hat Turm Nr. 7 ja schon auf einem anderen VK4501 gesessen? Vielelciht war er nur zu Instandsetzungszwecken erneut beim Hersteller im Werk? Vielleicht ist er aber auch brandneu ... ?
10.)
Nach dem auch das Rohr getrocknet war (es wurde in German Grey 71.052 gehalten), mischte ich mir aus Rost- und Brauntönen und der Basisfarbe Flat Red verschiedene Schattierungen an. Mit diesen wurden erhabene und vertiefte Partien auf und am Turm trockengebürstet. Rings um die Unterseite des Turmes wurde eine etwas dunklere Nouance aufgetragen und diese mit Airbrush Reiniger in die Oberfläche eingearbeitet, bis ein dunkel verfärbter Kranz aus Schmiere und Staub zu erkennen war. Auch werden an diesen Stellen sicherlich immer wieder Stiefelabdrücke vorhanden gewesens ein, wenn die Besatzungen auf der Wanne standen und man ihnen Dieses oder Jenes im und am Turm zu verdeutlichen suchte ...
11.)
Kommen wir zur Wanne. Ebenso wie der des Henschel-Tiger bot auch der von Porsche entwickelte Kampfraum der Wanne balistisch
ungünstige Seitenverhältnisse. Fast rundherum senkrecht aufragende Panzerbleche luden förmlich dazu ein, unter Beschuß genommen zu werden. Doch all diese Ecken, Kanten und Vertiefungen sind das, was
das Altern eines derartigen Modells so herrlich macht. Zunächst einmal wurden sämtliche Vertiefungen rundherum mit Black Shade (73.201), bzw. Umber Shade (73.203)
behandelt. Da es zum Zeitpunkt der Bauarbeiten hier sehr warm war, konnte bereits nach kurzer Zeit mit dem Akzentuieren weitergemacht werden.
12.)
Deutlich sich von der Oberfläche der Wanne abhebende Anbauteile, wie in etwa die Fahrersichtluke, die Luft- und Abgasgrätings, Spritdeckel et. erhielten eine weitere "Sonderbehandlung". Diese sah wie folgt aus. Aus einer Vielzahl unterschiedlicher Grau- und auch Blautönen wurden mehrere Schattierungen angemixt und sodann hier und da, ganz nach gutdünken, Highlights gesetzt und angedeutet.
13.)
Wie ich finde obliegt es auch hier dem Auge des Modellbauers, wie weit er diese Highlights angeht. Ich persönlich habe mcih nach einigem Hin und Her auch dazu
entschlossen, an der Frontplatte von Fahrer und Funker eine Art abgesetzte, hellen Farbrahmen zu setzen. Sicherlich wurden am Fahrzeug, nach der einen oder anderen Übubngsfahrt durch das Gelände, hin
und wieder grobe Farbauffrischungen vorgenommen. Auch sollte ja zu erkennen sein, das dieses Fahrzeug, abgesehen von seinem Turm, eben nicht fabrikneu daherkommt.
14.)
Ähnlich wie am Jagdpanzer Ferdinand, dem 90. Fahrzeug seiner Art, sollten auch an Turm Nr. 7 einige handschriftliche "Notizen" aufgetragen werden. Da ich aber kein "Reiskornschreiber" bin und, bei aller Übung und Kunstfertigkeit, auch meine Fähigkeiten ihre Grenzen haben, beschloß ich auch hier, jene Worte in Form von Schnörkeln darzustellen. Lediglich die Aufschrift "N. 7" wurde so aufgemalt, wie es sich gehört. Dies begünstigte einfach die Art der Darstellung - nur gerade Linien und einen Punkt.
15.)
Hiernach wurden dann, in der üblichen Weise, weitere Vertiefungen mit Umber Shade betont. Insbesondere rund um die Kuppel des Kommanndanten, ebenso
aber auch an der Turmfront, den Hebezapfen und den seitlich am Heck befindlichen Luken/Deckeln.
16.)
Entgegen der nur rudimentär gehaltenen Abnutzung des Turmes, sollte diese an der Wanne um einige Grade deutlicher zu erkenenn sein. So wurde etwas stärker verdünntes Chocolat Brown (70.872) und einer Mischung aus dieser, sowie ein wenig rostrot, auf die Kanten oberhalb der Panzerwanne aufgetragen. Auch der Block der Fahrersichtluke, ebensp die Aus- und Einlässe für Abgase und Frischluft am Heck wurden so dezent behandelt.
17.)
An den vorderen Schmutzfängern oberhalb der vorderen Leiträder (kein Schreibfehler, angetrieben wurde das Fahrzeug über die hinteren Zahnräder!) wurden mit ein wenig
Rost betont. Zuvor allerdings wurden eben diese mit einer natürlichen Stahlfarbe behandelt, um durch Schmutz und Sand abgeschliffene Farbe zu erkennen zu geben. Und blankes Metall korodiert
bekanntlich recht schnell, wenn es Umwelteinflüssen ausgesetzt ist.
18.)
Zu guter Letzt wurde noch der Staukorb am Heck des Turmes montiert. Dieser wurde zuvor in eienr sandgelben Grundfarbe lackiert udn im Anschluß daran mit eienr etwas aufgehellten Mischung dieser Farbe trockengebürstet. Ecken udn Kanten, sowie auch die Flächen der Außenseiten wurden zudem noch mit einer dunkelgrauen grundfarbe "zerkratzt". Dies sollte zeigen, das selbst diese einfache Staukiste einen gänzlich anderen hintergrund besitzt, wie Turm und Wanne.
20.)
Abschließend wurde alles nach dem Trocknen mit Pigmenten von MIG & Vallejo, sowie mit Pigmentfixer verkrustet
und verstaubt. Ich habe hierbei speziell die Vertiefungen zwischen Panzerwanne und Schutzblechen zu den Laufwerken, sowie am Heck die schrägen Übergänge des Motorhecks betont. An der Front wurde noch
ein leichtes Washing mit Ölfarben vorgenommen und später ein paar Regenwasserläufer dargestellt.
- ENDE -