Tiger I - Gruppe Fehrmann

1.)

Das Ausgangsmodell für einen Tiger der Gruppe Fehrmann stellt in diesem Fall ein etwas älteres Roco-Modell dar. Der Bausatz ist, wie bei Roco nicht anders zu erwarten (war), relativ gut wiedergegeben. Öffnet man die Verpackung, so rollt einem ein annähernd vollständig montierter Tiger der frühen Ausführung entgegen; zu erkennen an den Feifelfiltern, sowie dem Laufwerk mit gummiertem Schachtellaufwerk. Im Vergleich zu einem heutigen Tiger von Herpa & Co. liegt die einzig wesentliche Verbesserung im Laufwerk selbst. Im Speziellen ist bei heutigen Modellen das Antriebsrad wesentlich besser deteiliert, als es bei eben diesem Modell der Fall ist.

2.)

Doch da, wie ja schon erwähnt, aus diesem Fahrzeug ein wahres Schlachtross entstehen soll, wird im Zuge der Verbesserungen auch dieser kleie Makel behoben. Ebenso habe ich mich entschlossen, bei diesem Modell lediglich den Ätzteilesatz von Hauler für den Tiger I zu verwenden. Der von PK Militaria wäre einfach zu umfangreich. Doch beginnen wir schon einmal mit ersten Verbesserungen, die dawären, die Oberwanne von allen Kettenabdeckungen zu befreien. Mit einem scharfen Skalpell mit spitzer Klinge, sowie einer Resinsäge ist dies schnell geschehen. Die überschüssigen Reste am Bauteil werden mittels Feilen (ich verwendete hierzu das Schleif- & Polierset von Artmaster).

3.)

Den nächsten "chirurgischen" Eingriff begehen wir am Turm. DIesen befreien wir von seinem Staukorb - auch Rommelkiste genannt. Mit Hilfe eines Skalpells mit spitzer Klinge ritzte ich von innen (Flanken, sowie die Oberseite des unten offenen Staukorbes) und außen (nur die Flanken der Kiste) mehrmals leicht an, bis dieser durch leichtes biegen fast schon von selbst abfiel. Beim anschließenden Versäubern mit einer Sandpapierfeile wurde auch der Hebepilz mit entfernt. dieser wird später neu modelliert. 

 

4.)

In der Blende wurde das Kunststoffrohr entfernt und diese Aufnahme ebenfalls mit dem Skalpell am unteren Rand etwas erweitert. Sodann wurde mit flüssigem Sekundenkleber ein gedrehtes Messingrohr von Schatton eingesetzt, fix ausgerichtet und dann trocknen gelasen. Desweiteren fanden die aus dem Hauler-Satz bekannten Lüftergrätings ihren Platz auf dem Motorheck des Tiger.  

5.)

Als nächstes kam der schon reichlich mitgenommene und quasi nur noch von guten Worten zusammen gehaltene Zimmeritanstrich auf den Flanken und am Turm des Tiger an die Reihe. Ich habe lange hin und her überlegt, was cih hierfür verwenden wollte. In drei aufeinander folgenden Ausgaben der Zeitschrift ModelFan wurde ein Königstiger von Herpa mittels Plastic Putty von Vallejo mit einem solchen Anstrich versehen. Doch da hier bei diesem Modell nur Bruchstücke und kaum mehr zusammenhängende Flicken dargestellt werden sollten, mußte eine andere Lösung her. Und hier spielte mir dann der Zufall in die Hände.

6.)

Ich habe zufällig Doppelseitiges Klebeband entdeckt, dessen Schutzfilm der Strucktur eines Zimmeritbewurfs recht ähnlich sieht. Also probehalber ein paar Abfallstücke des Schutzpapieres mitgenommen und zuhause an einer unauffälligen Stelle auf einem Stück Papier getestet, ob sich das zeug auch kleben und lackieren lässt. UNd genau das tut es. Also wurden anhand von Modellbaubildern ein paar recht zerschundene Stücke "Zimmerit" zugeschnitten und an entsprechender Stelle auf das Modell geklebt. Der erste Eindruck wirkt vielleicht noch etwas zu grpn, doch ist der Kontrast zwischen dem Material des Modells und dem des Zimmerit-Papiers vielelicht ein wneig zu grob, um dies abschließens wirklich beurteilen zu können. Dennoch bin ich zuversichtlich, das es schon nach dem Auftrag der Grundierung einen ganz anderen Anschein erwecken wird.  

7.)

Nach dem Grundieren mit Vallejo´s Grey Primer (73.601) und einer Nacht Trockenzeit, wurden Wanne und Turm mit einer 50/50-Mischung aus Light Brown 71.027 und Sand Yellow 71.028 gespritzt. 

8.)

Nach ein paar weiteren Stunden des Trocknens konnte dann damit begonnen werden, die Basis für erste farbliche Akzente zu setzen. Diese bestand darin, das unter dem Zimmerit, also im Speziellen an den Flanken des Turmes und der Wanne befindliche Panzergrau darzustellen. Die Überlegung ging dann dahin, dieses Grau schon ein wenig oxidiert darzustellen; also kein reines, dunkles Grau. Aus diesem Grund wurden die entsprechenden Stellen mit einer Mischung aus German Grey 70.995 (50%), Neutral Grey 70.992 (ca 30%), sowie Stone Grey 70.884 (ca.20%) bemalt. Ein paar Tropfen von Revell´s Aqua Color Mix taten ihr Übriges, um die Mischung nciht nur ausreichend zu verflüssigen. Auch enthält diese glasklare Mixtur einen Trocknungsverzögerer, der es gestattet, noch lange genug die Farbe zu korrigieren. 

9.)

Als nächstes folgte sodann ein leichtes Trockenbürsten. Hierzu verwedne ich das zuvor schon erwähnte Sand Yollow, dem ein paar Tropfen Weiß hinzugefügt wurden. So wurden sämtliche Kanten im allgemeinen und die raue Oberfläche des Zimmerit im Speziellen ein Stück weit betont. Um dann weiter schon ein wneig für Staub und aufgehellten Schmutz zu sorgen, wurde der selbe Durchgang noch einmal vollzogen; dieses Mal allerdings mit einer Mischung aus Stone Grey und Silvergrey. Letzteres wurde auch locker über den hervorgehobenen Anstrich in Panzergrau gelegt.

10.)

So präpariert konnte als dann mit dem Altern, oder auch "Chipping" begonnen werden. Und auch an dieser Form des Verwitterns sche8iden sich die geister, wie ich ferststellen mußte. Während ein paar Modellbaukollegen meine Vorliebe für mäßig bis starg in Anspruch genommene Fahrzeuge im Modell teilen, erscheint es den meisten als zu übertrieben oder, was m.M. nach einfach nciht stimmt, als in einem relativ kleinen Maßstab wie 1/87 einfach nicht darstellbar. Wie meine bescheidenen Erfahrungen mittlerweile aber gezeigt haben, ist es sehr woh darstellbar, was viele Modellbauenthusiasten des größeren Maßstabes immer wieder sichtlich in Erstaunen versetzt. 

11.)

Mit ein wenig Übung, unter Zuhilfenahme der entsprechenden Utensilien und dem Willen, es den "Großen" gleich zu tun, sollten selbst Lackabplatzer, Schrammen, Dellen, ja sogar Beschußschäden und dergleichen mehr in 1/87 kein Problem darstellen. Inwiefern man diese dann ausführt, steht auf einem anderen Blatt Papier und obliegt vielmals dem eigenen Geschmack.

12.)

Um am Fehrmann-Tiger entsprechendes durchzuführen, wurde Vallejo´s German Grey (70.995) mit dem Trocknungsverzögerer/Verdünner Aqua Color Mix von  Revell entsprechend verflüssigt und mit einem sehr feinen Pinsel (< 03) an den entsprechenden Kanten aufgetragen. Zur variation kam noch an ein paar weiteren Stellen eine Mischung mit Chocolate Brown hinzu, um erste Rostbildungen darzustellen. Apropo Rost! Dieser wurde später ebenfalls mittels Rust Streaks und White Spirit von AK Interactive aufgetragen und ausgedünnt.   

13.)

Alles an Farbe, Ink, Wash und dergleichen mehr sind nun ausreichend durchgetrocknet und Turm und Wanne können somit "vereint" werden. Als kleines Itüpfelchen wurde noch der eine verbliebene Bosch-Scheinwerfer ohne die charakteristische Tarnblende und beschädigt dargestellt. Es fehlen nun eigentlich nur noch die "Pfoten" und die Abgasanlage des Tiger.

14.)

Um noch ein paar weitere Highlights in das Modell einzubeziehen, wurde der Deckel der Kommandantenkuppel als "Austauschdeckel" dargestellt. Schnell und ohne großartige Basislackierung, lediglich in Rostschutzfarbe gestrichen mußte dieser für die feldmäßige Instandsetzung genügen. Doch damit nicht genug. Wie ich erfahren habe, soll es sich bei den Fahrzeugen teilweise um s.g. Hybriden, oder auch Hybridfahrzeug. Dies bedeutete nichts weiter, als das es eben Fahrzeuge waren, die aufgrund von beschädigungen zwecks Reparatur zurück ins Werk gingen. Dort wurden sie dann nicht nur wieder instand gesetzt, sondern auch gleichzeitig auf den jeweiligen Stand der Technik gebracht. Es war also hiernach durchaus möglich, das Fahrzeuge der ersten Generation mit Ersatzteilen der letzten mittleren oder letzteren aufgefrischt wurden. UNd um diese Teilemix auch an meinem Fehrmann-Tiger zu verdeutlichen, wurden in die Laufwerke jeweils zwei Rollen eines Fahrzeugs des späten Bauloses eingesetztUnd auch diese erhielten eine andere Farbgebung, als die übrigen Rollen.

15.)

Es ist so weit also alles vorbereitet. Dann kann also damit begonnen werden, dem Fahrwerk auch seinen gebrauch "anhaften" zu lassen. Schließlich kann es ja schwerlich sein, das obenherum alles verschmutzt und ramponiert ausschaut, unterhalb der Laufwerksabdeckungen der Wanne aber die Ketten und dergleichen annähernd fabrikneu erscheinen.

16.)

Aus den Pigmenten P028 Europe Dust, P037 Gulf War Sand und P234 Rubbel Dust von MIG, sowie ein paar Tropfen Pigment Fixer und etwas klein geschnittenem Dekograss aus dem Modellbahnzubehör, wurde eine matschige Mischung erstellt und diese mit einem alten Pinsel aufgetragen.

17.)

Zum Schluß wurden noch ein paar dezente Deteils hinzugefügt. ALs da wären zwei Munitionskisten, sowie zwei 88-Milimeter Granaten und eine leere Kartusche. All diese Dinge wurden auf dem Heck des Tiger drapiert und, ebenso wie die Kettenglieder an Turm und Wannenfront, mit ein wenig Expressleim befestigt. Um den Glanz auf den aus Messing gedrehten Granaten/Kartuschen (von Schatton) ein wenig zu mindern, wurde Umber Shade von Vallejo mit einem weichen Pinsel aufgetragen. Alles in Allem war der Bau damit beendet.

- ENDE -