E-100 Jagdpanzer KROKODIL (1/100, Modell von Heer46)

1.)

Beginnen wir zunächst damit, einen etwas genaueren Blick in den Kasten des Modells zu werfen, wie es sich dem Modellbauer, respektive Wargaming-/Tabletop-Spieler anbietet. Bestehend aus insgesamt 5 Resin- und 3 Zinnbauteilen, gestaltet sich der Zusammenbau relativ zügig und unproblematisch. Relativ! Wer sich diese Modelle jedoch zulegt, sollte hin und wieder, mit Feile und Bastelmesser bewaffnet, leichte Anpassungsarbeiten an den Laufwerksteilen vornehmen. Die ausgeklügelten Zentrierkeile an den LW´s passen nicht immer 100%ig in die vorgesehenen Aussparungen am Rumpf. Dennoch habe ich mich mit diversen Leuten aus dem Bereich Tabletop und Wargaming unterhalten, mit Spielern gleichermaßen wie mit Shopbetreibern. Was Heer46 da anbietet setzt von der Ausführung und Qualität der Modelle absolut neue Maßstäbe!

2.)

Im Prinzip könnte, nach dem Zusammenfügen der einzelnen Teile und dem Aushärten des Sekundenklebers, bereits nach gut einer Stunde mit dem Lackieren und Bemalen begonnen werden. Könnte! Wie ich erfuhr, setzt ein Großteil der Wargamer weniger auf authentisch wirkende Modelle, oder darauf, das sämtliche Details stimmig und in ihren Dimensionen korrekt bemessen sind. Bei vielen geht es darum, möglichst schnell ein ansprechendes Modell auf dem Tisch zu haben, um mit eben diesem in durchaus stundenlangen, manchmal sogar über Tage, andauernden Würfel-Gefechten bestehen zu können.

3.)

Hier fühle ich mich dann - als Modellbauer - auf den Plan gerufen. Denn ich bin gerne bereit zu zeigen, was mit dem Ausgangsprodukt, das durch ein solches Modell verkörpert wird, alles möglich ist anzustellen. Beginnen wir also damit, dem Krokodil ein paar nette "Upgrades" zu verpassen.

 

4.)

Gleich zu Beginn der "Behandlung" habe ich damit begonnen, die angegossene Kommandantenkuppel vorsichtig vom Dach des Kampfraumes zu schneiden. Diese sollte einer späteren Waffenstation weichen, was bedeutete, das der Kommandant des Fahrzeuges einen neuen Platz bekommen mußte. Dieser wird unterhalb des vertikalen E-Messers sein, bzw. dort, wo auch dieser einmal gesessen hatte. Nach der Kuppel wurde gleich weiter gemacht und der kleine Konus entfernt, die Oberfläche sodann mit Feile und Schmirgelpapier geglättet.

5.)

Was mir bei den Modellen für Tabletop- und Wargaming-Spiele schon ewig ein Dorn im Auge ist, ist die Tatsache, das viele Komponenten, teilweise auch ganze Modelle und/oder Figuren aus Metall gegossen wwerden. Bei einigen Figuren ist das ja ganz nett. Doch bei Anbauteilen für Fahrzeuge, vorzugsweise bei Dinge wie Geschützrohren und dergleichen mehr, kann der Modellbauer schon einmal verzweifeln. Ständig sind die Rohre krumm und es dauert Ewigkeiten, ehe man diese wieder gerichtet hat - wenigstens einigermaßen.

6.)

Deshalb machte ich dieses Mal bei meinem zweiten Krokodil aus dem Hause Heer46 gleich von vorn herien kurzen Prozess. Es wurde das Maß zwischen der Blende und der Mündungsbremse gemessen und dann kurzerhand jenes Stück entfernt. Im Gegenzug wurde das Maß auf ein Stück messingrohr übertragen udn zusätzlich noch 20mm hinzugefügt. Dieses Stück wurde mit Sekundenkleber in die kurz zuvor entsprechend aufgebohrte Blende eingeklebt. Ebenso wurde die Mündungsbremse an der Schnittstelle geglättet, aufgebohrt und mit einem Stück Draht versehen und in das andere Ende des Messingrohres geklebt. Beides zusammen ergibt ein zwar zylindrisches, dafür aber schnurgerades Kanonenrohr. Wer also auf ein konisches, aber zumeist krummes Rohr verzichten kann, dem sei dieser Umbau angeraten.   

7.)

Und so, mal für das Bild zusammen gesteckt, schaut der Rumpf des Krokodils mit der abgeänderten Kanone und dem Konus für die Waffenstation aus. Ebenso wurden an den Verzapfungen der einzelnen Panzerplatten des Aufbaus die Spuren des Brennschneidens nachempfunden. Hierzu wurde mit einer Reißnadel und einem Bastelmesser kleine Kerben in den Kunststoff geritzt und später wieder ein wenig mit feinem Schleifpapier geglättet.

8.)

Die Basis für die Auf dem Dach des Kampfraumes vorgeschobene Kommandantenkuppel bildet ein Stück Plastiksheet von 1,5mm Stärke. Dieses wurde, um der zur Front des Fahrzeugs hin abfallende Neigung des Daches gerecht zu werden, entsprechend zurecht geschliffen. Sodann wurde es mit einem Tropfen Sekundenkleber befestigt, auftretende Spalten ring herum mit Spachtelmasser verschlossen.

 

9.)

Die eigentliche "Kuppel" wurde dann aus einem, ebenfalls zurecht geschliffenen, Rohrabschnitt erstellt. An dieses wurden rings herum kleine Kunstsoffrechtecke geklebt, die die Winkelspiegel darstellen. Eine Aufnahme für den später noch folgenden Luckendeckel wurde ebenfalls aus einem Stück PS-Rohr angefertigt und auf die Kuppelbasis geklebt. Ein mit der Lochzange ausgestanztes Stück PS wurde so befeilt und mit einer Hub-Schwenk-Mechanik versehen, das man sie später einfach nur noch in das aufgeklebte Röhrchen stecken muß. Zum Schluß wurde noch einmal ein Großteil der Aufnahmelöcher in den Flanken des Rumpfes mit PS-Rohr verkleinert.

10.)

Um das Herzstück der oberen Waffenanlage, eine "modifizierte" MK 103 später relativ einfach in den Konus oberhalb des Kampfraumdaches einbauen zu können, wurde eine dünne Scheibe PS-Material (0,5mm dick) zurecht gefeilt. Auf diese Scheibe wird dann einfach die Waffe aufgeklebt. Auch lässt sie sich so separat vom Panzerring der Lafette bemalen. Aus der Ersatzteilkiste fand ein von Schatton gedrehtes Messingrohr, so wie ein Stück eines Munitionsgurtes von Artitec verwendung.  

11.)

Bevor es nun an´s Grundieren geht, werden zuvor noch ein paar letzte Deteils angebracht, die später mit Farbe wieder hervorgehoben werden müssen. So wurde aus der Ersatzteilkiste ein Gußast mit Bordwerkzeug geklaubt und dieses am Heck des Kampfraumes, so wie auf der linken Seite angebracht. Und auch an einen Ersatz für den vorab auf dem Dach entfernten E-Messer wurde gedacht. Links und rechts der Dachkanten wurden kleine "Froschaugen" aus PS-Röhrchen montiert und in Form geschliffen. 

 

12.)

Da es sich später um ein "berüchtigtes" Fahrzeug handeln soll, das sein Unwesen seit ein paar Wochen in der Taiga treibt, sollte dieses Krokodil weiter einen ganz eigenen, ja, fast schon persönlichen Charakter erhalten. So kam mir die Idee, an einer der Flanken ein paar "Steigeisen" anzubringen, die der Mannschaft das Auf- und Absitzen erleichtern würden.    

13.)

Nach em Grundieren der MK 103, wurde diese in mattem Schwarz gestrichen und nach einer weiteren Trocknungsphase mit Natural Steel trockengepinselt. Der auf der Innenseite zugeführte Munitionsgurt wurde dann noch separat mit Messingfarbe und Aluminium abgesetzt und später noch einml mit einem dunklen Washing vertieft.  

14.)

Die Grundierung des Rumpfes ansich wurde mit einem rostbraunen Primer ausgeführt. Nach dem Abkleben mit zurecht geschnittenem Kreppklebeband erfolgte ein zweiter Durchgang in WH Dunkelgelb - aus der Sprühdose! Ich bin ja immer wieder gerne für Neues offen und unternehme noch lieber Versuche am eigenen Objekt. Und mit dem, was bisher dabei herum gekommen ist kann man wirklich zufrieden sein. Nach mehreren, sehr dünn aufgenebelten Durchgängen, entstanden keinerlei abgesetzte Übergänge.      

14.)

Die Grundierung des Rumpfes ansich wurde mit einem rostbraunen Primer ausgeführt. Nach dem Abkleben mit zurecht geschnittenem Kreppklebeband erfolgte ein zweiter Durchgang in WH Dunkelgelb - aus der Sprühdose! Ich bin ja immer wieder gerne für Neues offen und unternehme noch lieber Versuche am eigenen Objekt. Und mit dem, was bisher dabei herum gekommen ist kann man wirklich zufrieden sein. Nach mehreren, sehr dünn aufgenebelten Durchgängen, entstanden keinerlei abgesetzte Übergänge.      

15.)

Um dem Taiga-Krokodil den Look eines schon länger im Dienst befindlichen Gefährts zu verleihen, erhielt es ein Washing aus Ölfarben, die mit einem flachen, aber an der Spitze abgerundeten Pinsel und (geruchlosem) Terpentin in die Oberfläche eingearbeitet wurden. Auf diese Weise werden nicht nur die Farben der Tarnlackierung aufgebrochen. Die Oberfläche ansich erhält so auch ein absolut mattes Finish; selbst bei zuvor angewandten (seiden-) glänzenden Farben.

 

16.)

Speziell in Vertiefungen, Rillen und andere "markante" Ecken und Kanten wurde ein wenig mehr einer stark verdünnten Mixtur aus Abt130. Dark Mud mit geruchlosem Terpentin aufgetragen, kurz antrocknen gelassen (ca. 5-10 Min.), um im Anschluß erneut mit einem mit Terpentin benetzten Pinsel reduziert zu werden.       

17.)

Nach dem nun das Fahrzeug seine Laufwerke erhalten hat - somit quasi auf den eigenen "Pfoten" steht, konnten auch Teile der Kettenabdeckungen montiert werden. Diese wurden zuvor separat vom Model lackiert. Das Altern erfolgte dann erneut nach dem Ankleben an den Flanken. Wie schon die linke Seite des Aufbaus, so erhielt auch dieses Teil der Abdeckung zwei "Steigeisen" um ein rasches Auf- und Absitzen zu ermöglichen.  

18.)

Weiter geht´s mit kleinen, aber nciht ganz unwichtigen Deteils. Verleihen wir dem Taiga-Krokodil also weiterhin einen Hauch von - Charakter. Hierzu wurden auf dem Motorheck des Fahrzeuges win paar senkrechte Zusatzpanzerplatten aus "unbehandeltem" Stahl angebracht. Diese wurden aus 0,5mm PS-Material angefertigt und erhielten in mehreren Durchgängen ihren typischen Rost-Anstrich. dieser wurde abschließend noch mit einem Öl-Washing vervollkommnet. Zu guter Letzt, als krönenden Abschluß, wenn man so will, wurde auf der rechten Seite dieser Platten noch eine Schweißnaht angedeutet udn herausgearbeitet.

 

19.)

Zusätzlich kamen noch ein paar Kisten und Kästen auf das ansonsten unbehandelte Motorheck, sowie eine Stabantenne an den dafür am Modell angegossenen Antennenfuß. Auch wurden die beiden Abgasrohre ein wenig rostend dargestellt. Die beiden Halterungen der Panzerplatten wurden zudem in einem neutralen Rostton bemalt und rings herum mit dunklem Ink die ausgeführte Schweißnaht und Schmauchspuren des Schweißens dargestellt.