"Langer Max" & "Paris-Kanone" (Scratch)

1.)

Was erhält man, wenn man Geschützrohre, die ursprünglich für Linienschiffe aus der Zeit noch vor dem 1. Weltkrieges bestimmt waren, nimmt und sie in eine Lafette zwischen zwei Drehgestellen verlagert? Richtig, man erhält die mitunter gewaltigste Art von Flachfeuerwaffe, die man sich vorstellen kann. Und wenn man es dann auch noch übertreibt, ein 380-mm-Geschützrohr von rund 17 Metern Länge mit einem Seelenrohr von mehr als 30 Metern Länge versieht und zu guter Letzt noch ein circa 6 Meter langes Glattrohr aufsteckt, voilá, man hat nicht nur den irrwitzigen Traum damaliger Militärs ersonnen, sondern im Grunde auch wertvolle Ingenieurskunst zu kriegerischen zwecken missbraucht! Wie dem auch sein mag, in der heimischen Vitrine kann dieses geschütz keinerlei Schaden anstellen. Dennoch ist es auch für den Modellbauer eine wahre Mammutaufgabe, ein solches geschütz zu konstruieren udn zu bauen. machen wir usn also an´s (Plastik-)Werk ...         

2.)

Nach dem Durchforsten des Internets, sowie der heimischen Bibliothek, konnte ich mcih daran machen, erste Zeichnungen für Schablonen zu erstellen. Alles in allem ist die Lafette, inklusive Drehgestellen (und ohne Rohrüberstand) für den Langen Max annähernd 40cm Lang. Mit dem umgebauten Geschützrohr für die Paris-Kanone kommen noch einmal rund 15cm hinzu. 

 

3.)

An Rohmaterial für die Lafette verwendete ich dieses Mal 3mm starke PVC Bastlerplatten aus dem Baumarkt. Laut Aufkleber lässt sich dieses Zeug bohren, schneiden, warmverformen, kleben und lackieren. Perfekt also, für ein derartiges Projekt. Und relativ leicht ist es zudem auch noch. 

 

4.)  

Für die Bauteile der Vorderen (2x5 Achsen) Drehgestelle, sowie die Tragbrücke, ebenso wie für die beiden hinteren (2x4 Achsen) Drehgestelle samt Brücke nahm ich hingegen PS-Platten in Stärken von 0,4 und 0,5mm. So kann man, nach dem Übertragen der Schablonen auf eben jenes Material, die Teile leicht mit einer Schere ausschneiden. Nach dem Glätten mit einer Feile wurden sie mit Hilfe von PS L-Profilen auf die vorbereiteten Oberteile der Gestelle geklebt. Nach eine Nacht des Durchtrocknens, dann konnte es weiter gehen.

5.)  

Und weiter ging es auch. Und zwar mit dem Herstellen der Blattfederpakete, sowie der äußeren Achslager. Pro Achse sind das immerhin 2x Federn, 2x Lager. Mit der hier angewandten Methode ist es zwar nicht gänzlich möglich, wirklich authentische Nachbildungen darzustellen. Auch gibt es einfach zu wenige Bilder, auf denen ersichtlich ist, wie diese Bauteile aussahen. Doch nach dem Vergleich von Drehgestellen anderer Geschütze, habe ich mich dazu entschlossen, diese auf relativ einfache Weise herzustellen.

6.)  

Für die Federn wurden schmale Streifen, ca. 2mm breit, aus 1,5mm starken PS-Platten geschnitten. Von diesen Streifen wurden wiederum Stücke von knapp 10mm Länge abgeschnitten - insgesamt 36 mal! Diese Stücke erhielten dann einen leichten Knick genau in der Mitte, ehe in einer wahren "Feilen-Orgie" die typisch gebogene Blattfederform angeschliffen wurde. Später, als diese Bauteile entgratet waren, konnten sie mit einem Tropfen Flüssigkleber an die entsprechenden Stellen der Drehgestelle geklebt werden. Und damit nicht genug ...

 

7.)

... denn schließlich mußten ja auch noch die Befestigungen (links und rechts) der Federn angefertigt werden - pro Feder 2x, macht noch einmal eine Schnibbelei, um 72 elypsenförmige, nur wenige Millimeter große Bauteile herzustellen. Auch diese wurden als dann mit etwas Kleber und einem Zahnstocher an die Federn gesetzt.

 

8.)

Für die Achslager wurden PS-Rohre (2,5mm Durchmesser) und etwas kleineres, ebenfalls rundes Vollmaterial (1,5mm Durchmesser) verwendet. Während die Rohrenden die Lagergehäuse darstellten, bildeten die Stücke aus Vollmaterial die Deckel auf eben diesen. Alles in Allem wurden gut 3 Tage darauf verwendet, um die Gestelle dementsprechend zu "verfollständigen".

9.)  

Ein paar Tage der Ruhe und Erholung waren dann aber schon nötig, um nach der getanen "Fusselarbeit" wieder die Sicht auf die etwas größeren Dinge zu schärfen - die Lafette z.B.

10.)  

Sodann konnte sich wieder ein paar "gröberen" Dingen gewidmet werden, ehe es auch hieran wieder an verfeindernde Deitails ging. Die beiden Kanonenrohre mußten hergestellt werden. Während die eigentlichen Rohre weniger problematisch schienen, war der Bau der Verschlußblöcke und aller daran befindlichen Teile schon eine etwas appartere Aufgabe. Auif fast allen Fotos, die man in Büchern und dem WWW findet, sind beide Geschütze fast ausschließlich mit erhobenem Rohr zu sehen. Die wenigen, die man in Ladestellung findet, sind aus unbrauchbaren Perspektiven aufgenommen. Was also tun?

 

11.)

Richtig! Sich an Dingen orientieren, die denen, die man nachstellen möchte, am nächsten kommen. Dank eines netten Modellbaukollegen aus BErlin war ich im letzten Jahr in den Besitz einer zweiten K5 (E) gelangt. Da dieses hier größtenteils noch in zerlegtem Zustand schlummert, konnte ich mir den Verschlußblock dieser Kanone einmal näher vor Augen führen. Anhand dieses "Vorbildes", denn eines hatten diese Geschütze alle gemein, sie entstammten dem Hause Krupp, angelte ich mich zu den Verschlüssen für meine beiden "Max-Geschütze".

12.)  

So entstand in einer Mixbauweise aus Messing- und Kunststoffrohren an mehreren, auf einander folgenden Abenden, sowohl das (kürzere) Geschützrohr des Langen Max, wie auch das überlange Rohr des aus diesem entstandenen Paris-Geschützes. Letzteres erhielt noch eine "Seele", um das doch deutlich überlange Kunststoffende weitestgehend gegen ungewolltes Abbrechen zu schützemn.

 

13.)

An der Basis, sprich den beiden Verschlüssen, konnte ich mcih dann ein wneig austoben. Anhand des Vorbildes der o.g. K5 wurde aus diversen PS-Profilen etwas aufgeklebt, verschliffen, neu montiert und modelliert, was meiner Ansicht nach einem Geschützboden der damaligen Zeit alle Ehre gemacht hätte. Nur gut das von diesen beiden Modellen keinerlei ernstzunehmende Gefahren ausgehen ;-) 

 

14.)  

Während die Schildzapfen der Geschütze aus Messingrohr bestanden, entschied ich mich bei den Lagern dafür, diese aus Kunststoff herzustellen. Aus Röhrchen und zurecht geschnittenem PS-Flachmaterial entstanden somit Die Lagerungen für beide Geschützrohre.

 

15.)  

Weiter ging es mit der Verrippung der Lafette, bzw. der Lafetten.