15cm Sturmmörser Panther (beendet)

1.)

Habe mir bereits vor längerem das Modell des 15cm Sturmmörsers auf Pantherfahrgestell zugelegt. Nun endlich, nach dem ich mich für ein Tarnschema entschieden habe, konnte der Bau endlich beginnen. Nach dem Grundieren mittels Airbrush wurde einen Tag später die Grundfarbe aufgetragen - ebenfalls via Airbrush.

 

2.)

An Farben verwendete ich solche von Model Air. Für die Grundfarbe verwendete ich ca. 60% Dark Yellow (71025), ca. 30% Hemp (71.023) und gut 10% White (71.001). Zusätzlich kamen noch ein paar Tropfen Thinner Medium (70.524) hinzu.



3.)

Für die Tarnstreifen kamen folgende Farben (ebenfalls Model Air) zum Einsatz:

 

65% Tank Green (71.011)

20% Interior Green (71.010)

15% Hemp (71.023)

 

Zusätzlich auch hier wieder ein paar Tropfen des bewährten Thinner Mediums. Direkt im Saugbecher der Airbrush vermengt, wurde die Farbe in mehreren sachten Durchgängen aufgetragen, nachdem das Modell mit Krebbklebeband entsprechend präpariert worden war. In eben derselben Art und Weise wurde der Turm behandelt, ehe beide Baugruppen zum Trocknen abgelegt wurden.

4.)

Wie man anhand der anderen meiner Modelle erkennen kann, altere ich diese sehr gerne. Für den einen mag das vielleicht zu viel Fummelarbeit sein, für den anderen gar erscheint es als zu heftig, was da am Ende bei rum kommt. Ich aber muß gestehen, das mir die Modelle so noch autentischer erscheinen, obwohl sie in einem so kleinen Maßstab wie dem hier favorisierten daher kommen. Wie dem auch sein mag, die Geschmäcker sind verschieden - glücklicherweise. An dieser Stelle möchte ich es mir dennoch nicht nehmen lassen, einmal den Werdegang eines so "verwitterten" Stahlungetüms zu demonstrieren.

 

5.)

Es ist im Grunde nicht wirklich schwer. Man muß sich selbst nur im Klaren darüber sein, wie weit man mit den ganzen Schrammen, Beulen, Rost und Dreck letztendlich gehen will. Für den 15cm Sturmmörser Panther habe ich mich ein wneig am derzeitigen Stand der Dinge meines G-Panther im Maßstab 1/16 (!) orientiert.

 

6.)

Mit recht stark verdünnten Varianten der o.g. Farben, im Speziellen mit der des gelben grundanstrichs und Pinseln in den Größen 0/3 und 0/5 wurden sodann feine und feinste Kratzer auf die Wanne und den Turm gemalt. Ebenso wurden an ein paar Ecken, Kanten und solchen Stellen, die durch Stiefel, Werkzeuge oder andere Arten von Beschädigungen in Mitleidenschaft gezogen worden waren, abgeplatzte und zerkratzte Bereich kreiert.

 

7.)

Es wurden lediglich gelbe Kratzer und Abplatzer im Bereich der grünen Tarnstreifen aufgetragen. Warum das, mag man sich vielleicht fragen. Nun, meine Überlegung war folgende, das die verschiedenen Farbschichten auf einem Panzer der damaligen zeit wie folgt sein müßten (von innen nach außen betrachtet):

 

Stahlblech => Grundierung (Rostrot) => Grundanstrich (Sandgelb) => Tarnstreifen (Grün)

 

Kratzer der gelben Grundfarbe können also folglich nur in den Bereichen des grünen Tarnanstriches auftreten. Dort, wo z.B. ein Ast, ein Granatsplitter o.ä. vom einen Bereich in den anderen entlanggeschrammt wäre, muß ergo der unter dieser Farbe vorhandene Anstrich zutage treten. Bei Grün ist es das Sandgelb; bei Sandgelb wäre dies dann das Rostrot des Schutzanstrichs. Sollte eine Beschädigung sogar noch tiefer gehen, etwa durch das Auftreffen einer Granate, so wäre an diesen Stellen blankes Metall anzutreffen - und nach wenigen Tagen in feuchter Witterung mit deutlichen Rostspuren.

 


8.)

So, nach dem nun alle farben ordentlich durchgetrocknet sind, kann damit begonnen werden, mit dem Verwittern des Modells zu beginnen. Zunächst einmal lege ich nur ein paar leichte "Schatten" mit Umber Shade (73.203) von Vallejo um und in Vertiefungen, als da wären sämtliche Luken, Gitter und dergleichen mehr. Ich gehe dabei auch ruhig ein wneig großzügiger zu Werke. So lange dieses Wash nciht gänzlich ein paar Stunden durchtrocknet, lässt es sich mit einem in Airbrush Cleaner getauchten Pinsel an ungewünschter Stelle wieder entfernen.

9.)

Desgleichen wird auch der Turm mit dieser methode behandelt. An diesem befidnen sich zusätzlich noch auf den Seitenflächen ein paar Oberflächendetails. Und auch das Turmdach wird zur Blende hin mit dunklen Schatten versehen. An dieser können dann auch die Bohrungen an der Blendenfront schon mit etwas "Tiefe" versehen werden.



10.)

Weiter geht es mit dem Verstärken von Witterungseinflüßen an unserem Modell. Hierfür kommen diverse Utensilien von AK Interactive zum Tragen. Für den Sturmmörser habe ich Winter Streaking Grime, sowie Track Wash gewählt. Zum "Auseinanderziehen" der Schmutzstreifen verwende ich White Spirit. Hierfür kann aber auch handelsübliche Verdünnung oder Terpentin genommen werden. 

11.)

Mit einem sehr feinen Pinsel (Größe 00 oder feiner) werden dann von der Oberkante der Wanne feine Streifen in vertikaler Richtung an allen so zu behandelnden Seiten gezogen. Je nach persönlichem Geschmack können diese mehr oder weniger dicht beieinander liegen. Und auch die Sättigung des verwendeten Washes ist Geschmackssache.



12.)

Nach ein paar Minuten (ca. 10-15), in welchen das Washing ein wenig antrocknen kann, wird ein Pinsel in White Spirit, respektive Verdünnung, getaucht. Nicht zu viel! Andernfalls wird das Wash zu stark verdünnt oder gar annähernd vollständig wieder entfernt. Der so benetzte Pinsel wird in ebenfalls vertikalen Strichen über die Flanken des Modells geführt. Aus den vormals starken, kontrastreichen Streifen werden auf diese Weise nach kurzer Zeit samtige Schlieren und Schatten; das Wash wird so verdünnt - auseinadergezogen - und legt sich wie eine unregelmäßig anmutende Schmutzschicht auf die behandelte Fläche.

 

13.)

Es wird bunt! Nach dem nun die Oberfläche der Wanne und des Turmes so weit vorbereitet und mit den ersten Alterungs- und gebrauchsspuren versehen sind, können wir zu einem nächsten, in dieser Größe allerdings etwas kniffeligeren Schritt kommen, dem Fading.

 

Im Grunde ist es eine sehr simple Technik, die wie für ebene Flächen gemacht scheint. Hierzu benötigen wir dann allerdings Ölfarben und entsprechenden Verdünner. Wer nicht unbedingt auf die speziellen odellbauprodukte zurückgreifen mag, kann sich ebenso gut im Künstlerbedarf mit entsprechenden Utensilien eindecken. Hier seien Ölfarben und Verdünner/Reiniger von Lukas oder Schmincke erwähnt. Ich habe mich für diejenigen von Modellbauölfarben von 502 Abteilung entschieden und mir auch gleich noch eine Flasche geruchlosen Terpentin dazu geholt. Letzteren gibt es ebenfalls auch im Künstlerbedarf zu erstehen.

 

14.)

Die Technik besteht nun darin, entsprechende Ölfarben möglichst ähnlicher Farbtöne zu verwenden, die auch den Grund- & Tarnfarben usneres Modelles entsprechen. Zu Verwendung kamen bei meinem Panther ein Ocker (Abt902. German Ochre), ein dunkles Olivgrün (Abt130. Dark Mud), ein sehr reines Weiß (Abt001. Snow White) und ein wenig Blau (Abt030. Faded Navy Blue)  zum Einsatz. Blau? fragen sich nun vielleicht ein paar Kollegen? Ja, blau!

 

Die Farben werden, um ihnen ein wneig ihrer öligen Konsistenz zu rauben, zuvor auf einem Stück Pappe "angerichtet". einfach einen Strang aus der Tube pressen, bzw. so viel, wie man denkt zu gebrauchen und einen Augenblick warten. Dann mit einem möglichst frischen, spitz zulaufenden Pinsel die Ölfarben der nach einander auftupfen. Die Reihenfolge spielt m.E. keine Rolle, doch habe ich vom hellsten zum dunkelsten Ton hin begonnen.

15.)

Nach den ersten Pinselstrichen mag man meinen, das kann nur schief gehen. Durch den terpentingetränkten Pinsel wird jede der aufgetupften Farben derartig verflüssigt, das sie ineinader verschwimmen. Und die Haare des Pinsels tun ihr Übriges, um den Eindruck eines bunten (durch die blaue Ölfarbe) bis schmutzigen (durch alle Farben zusammen) Schleiers rasch zu verstärken. Auch ich habe mich beim ersten Mal der praktischen Anwendung dieser Methode gefragt, ob ich mir den Panther dadurch versaut habe. Doch ich wurde schnell eines Besseren belehrt.

16.)

Je nach Belieben streicht man mit dem Pinsel hoch und runter. Hin und her empfiehlt sich hier nicht, da herabfallender Regen auch nicht gänzlich horizontal auf ein derartiges Fahrzeug gefallen wäre und die Schwerkraft auch hier nciht überlistet werden könnte. Ergo werden herabrinnendes Schmutzwasser und Rostschlieren stets vertikal verlaufen.

 

Nach einer Nacht des Trocknens ergibt sich ein sehr guter Eindruck davon, wie der Einfluss der natürlichen Elemente (Wind, Wetter & Co.) im Verlauf von wenigen Wochen oder Monaten auf ein solches Fahrzeug auswirken können. Die Farben erwecken den Eindruck in der tat schon eine ganze Weile auf dem Stahl aufgetragen zu sein. Das Fading unterstützt den Zustand, das es keine wirklich scharfen Kanten zwischen einzelnen Tönen gibt. Vielmehr lässt es die Ränder miteinader "verschmelzen". Nach dem trocknen erhält man zudem ein sattmattes Finish. Eine Oberfläche, die mehr als wünschenswert ist.

17.)

Nach dem Turm und Wanne separat von einander mit Ölfarben verwittert wurden udn diese ausreichend Zeit hatten, abzutrocknen, können beide Baugruppen zusammen geführt werden. In Fachkreisen wird das Zusammenführen von Cassis und Karosse als "Hochzeit" bezeichnet - also werden Wanne und Turm fix unter die Haube gebracht. Und der zukünftige Panzerkommandant gibt ja auch seinen Segen dazu.

 

 

18.)

Es ist vollbracht! Das Modell is fertig. Nach dem nun die Lackierung gefiltert, mit diversen Farbabplatzern verziert, einem Washing aus Ölfarben versehen und gut durchtrocknen gelassen wurde, kam zu guter Letzt noch das hinzu, was einem Modell meiner Meinung nach "Leben" einhaucht - Figuren. Auch für deisen Panther kamen erneut diverse Torso- & Extremitätenkombinationen von Preiser zum Einsatz. 

 

19.)

Ebenso wurden die Laufwerksflanken mit photogeätzten Zurüstteilen aus der Modellbauschmiede von Michael Wulf aufgewertet. Diese Teile lassen sich nicht nur super verarbeiten, sondern geben die Strucktur und "Kantigkeit" einer Pantherkette dem Original gegenüber sehr gut wieder. Zudem sind sie, wie bereits erwähnt, ohne Anstrengungen und zügig zu verkleben.

20.)

Dreck muß schon sein! Aber dieses Mal ein wenig gezügelter. Ich habe mich mit dem Verschmjutzen dieses Mal etwas zurückgehalten. Es wurden keine "Schlammkuren" verabreicht, sondern lediglich der untere Teil der Wanne, sowie die Kettenteile mit diversen Pigmenten von MIG und Vallejo aufgepinselt. Auch habe ich es dieses MAl unterlassen, diese Pigmente mittels Pigment Fixer "festzupappen". Durch den Einsatz des Fixers werden diese um ein gutes Stück dunkler, was ich hier vermeiden wollte.

 

21.)

Allerdings kamen noch ein wenig Rost, abgeplatzte und verbrannte Farbe, sowie Ruß an den Flammvernichtern hinzu. Bis auf das Bordwerkzeug habe ich auch hier nichts weiter angebracht, sondern zwischen diesem und auf der Motorabdeckung lediglich noch ein wenig Öl und Benzin "verschüttet".

 

- ENDE -